Emotionen sind nicht nur ein „zentraler Bestandteil unseres Seelenlebens“, sondern ein wichtiges und hilfreiches Bewertungssystem, um situativ handeln zu können. Sie sind somit für uns essenzielle Frühwarnsysteme.
Die Wissenschaftsdisziplin „emotional neuroscience“ beschäftigte sich vorwiegend mit funktionellen und strukturellen Hirnprozessen. Die funktionelle Magnetresonanztomografie (MRT) erzeugt Bilder, die Veränderungen von Blutvolumen und Blutfluss in bestimmten Hirnregionen zeigen. Während einem emotionalen Prozess werden gewisse Hirnareale aktiviert. Je stärker die neuronale Aktivität, aufgrund von Furcht, Angst oder Ekel sind, umso deutlicher wird der emotionale Prozess angezeigt.
Die Emotion als Kommunikationsinstrument
Eine wesentliche Aufgabe haben Emotionen im sozialen Miteinander. Über Mimik, Gestik, Körpersprache und Stimmlage übertragen wir unbewusst unsere Emotionen. Wie elementar dieser sozial kommunikative Baustein ist, wird bei Entwicklungsstörungen deutlich. Beispielsweise können autistische Personen einen emotionalen Ausdruck bei anderen Menschen nicht immer erkennen. Menschen, die an Depressionen leiden, haben ein eingeschränktes Stimmungsspektrum, dadurch sind die emotionalen Reaktionen stark beeinträchtigt. Fehlt ein so wichtiges Kommunikationsinstrument, ist es problematisch in der sozialen Interaktion.
Beeinflusstes Handeln
Der innere, emotionale Zustand hat einen großen Einfluss auf unser Handeln, primär bei wichtigen Entscheidungen. Befinden sich Menschen in einem außerordentlichen positiven oder negativen Umstand, verändert sich das Urteilsvermögen. Menschen mit besonders schlechter oder guter Laune zeigen ein auffällig exzessives Kauf- und Konsumverhalten.
Fazit:
Unsere Emotionen haben einen großen Einfluss auf unser Verhalten. Menschen mit einem eingeschränkten Spektrum an Gefühlsreaktionen können diese nicht richtig wahrnehmen. Meist können Personen mit u. a. einer Belastungsstörung ihre Gefühle nicht richtig beschreiben und ausdrücken. Zeigt eine Person ein untypisches Verhalten in der Interaktion mit anderen, kommt es zu Unverständnis oder auch zu Konflikten. Manche Menschen, versuchen Verluste oder ihre innere Leere mit exzessiven Verhalten zu kompensieren. Der Teufelskreis schließt sich, wenn sich das Umfeld dann auch noch zurückzieht.
Quellen:
Hamm, A. P. (2018). Der Kosmos im Kopf, Was sind EmH
Neumann, A., & Schmidt, M. (Hrsg.). (2009). 30tausend Denkweisen erfolgreicher Unternehmer, Wie der innere Zustand Ihr Handeln beeinflusst
Vaitl, D. (2006). Blick ins Gehirn: Wie Emotionen entstehen. Justus-Liebig-Universität Giessen.